Prof. Dr. Christian Djeffal
Associate Professor für Recht, Innovation und Legal Design
Prof. Dr. Christian Djeffal ist Professor für Recht, Innovation und Legal Design an der Technischen Universität München (TUM). Er ist zudem Direktor des Center for Responsible AI Technologies und engagiert sich als Vorstandsmitglied des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ), wo er den Ausschuss für Forschung und Projekte leitet. An der TUM School of Social Sciences and Technology erforscht er die Wechselwirkungen von Recht und Technologie, mit Schwerpunkten auf der Regulierung und Gestaltung neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge. Vor seiner Tätigkeit an der TUM leitete er den Forschungsbereich „Globaler Konstitutionalismus und das Internet” am Alexander-von-Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). Er promovierte im Völkerrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin; seine bei Cambridge University Press veröffentlichte Dissertation befasst sich mit dem Thema „Static and Evolutive Treaty Interpretation: A Functional Reconstruction”. Sein Studium der Rechtswissenschaften absolvierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am University College London. Forschungsaufenthalte führten ihn an renommierte Institutionen wie das Amsterdam Center for International Law, das Lauterpacht Centre for International Law der University of Cambridge und das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Im Jahr 2019 war er zudem Gastwissenschaftler am Institute for Technology, Society, and Law der Universität Zürich.
Die Forschung von Prof. Djeffal konzentriert sich auf drei miteinander verbundene Kernbereiche, die an der Schnittstelle von Recht, Technologie und Gesellschaft angesiedelt sind:
1. Recht der Digitalisierung
Wie können wir die Digitalisierung so gestalten, dass sie unseren verfassungsrechtlichen Grundwerten entspricht? Dieser Schwerpunkt widmet sich der Entwicklung wirksamer rechtlicher Rahmenbedingungen für eine gerechte digitale Ordnung. Die Forschung analysiert bestehende und zukünftige Governance-Strukturen und untersucht, wie Regulierung die Prinzipien von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit im digitalen Zeitalter nicht nur schützen, sondern aktiv fördern kann. Dies beinhaltet auch eine reflexive Weiterentwicklung des Verfassungsrechts angesichts neuer technologischer Möglichkeiten.
2. Legal Design
Dieser innovative Ansatz wendet Designmethoden auf juristische Fragestellungen an, um neuartige und praxistaugliche Lösungen für komplexe Probleme zu schaffen. Ein zentrales Konzept ist „Law by Design“: Analog zu „Privacy by Design“ geht es darum, normative Prinzipien wie Fairness oder Transparenz direkt in die technologische Gestaltung zu integrieren. Durch wegweisende Publikationen und Projekte hat sich die Forschungsgruppe als eine der führenden akademischen Adressen für Legal Design in Deutschland etabliert. Ziel ist es, konstruktive Neukonfigurationen von Recht und Technologie zu ermöglichen.
3. Normativität und Technologie
Als theoretische Grundlage untersucht dieser Bereich die fundamentalen Wechselwirkungen von Technologie und Normativität. Die Forschung geht der Frage nach, wie sich Technologie und gesellschaftliche Normen gegenseitig formen und beeinflussen. Dieses Verständnis ist entscheidend, um die tieferen gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien zu analysieren und verantwortungsvoll zu steuern.
- NLawP: Natural Language Processing and Legal Tech
- REMODE: Eine partizipative Risiko-Governance Methode zur Innovation der Inhaltsmoderation, 01.07.2022-31.06.2023
- Rechtliche Reflexion in Beratungssituationen der Technologieentwicklung (RechTech), 31.03.2021-28.02.2024
- Rechtsstaatlichkeit (Rule of Law), Legitimität und Effektive COVID-19 Kontrolltechnologien, 01.09.2020 – 01.09.2021
- QRONITON – Datenschutzsensible Verarbeitung personenbezogener Daten Bewältigung der COVID-19 Pandemie und zukünftiger Krisen, 01.09.2020 – 01.06.2021
- Übersetzung und künstliche Intelligenz, September 2019 - December 2020
- Developing a Digital Toolkit to Enhance the Communication of Scientific Health Claims, 01.2020 - 12.2021
Aktuelle Veranstaltungen finden Sie hier.
Führungskräftetraining künstliche Intelligenz
Christian Djeffal schult Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen, insbesondere aber aus der öffentlichen Verwaltung im Bereich künstliche Intelligenz. In verschiedenen Bereichen behandelt er technische, ethische, rechtliche und soziale Grundlagen und vermittelt Grundlagen der sozio-technischen Kreativität zur guten Gestaltung von künstlicher Intelligenz. Zu den Kunden gehören der IT-Planungsrat, die Verwaltungsakademie Berlin, die Sommerschule der Partnerschaft für Deutschland, die Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Kerninhalte der Schulung wurden allerdings auch für einen breiteren Teilnehmerkreis fruchtbar gemacht, etwa bei der langen Nacht der Wissenschaften in Berlin oder für die studentische NachDenkstatt 2019.
Vorstandsmitglied des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ)
Mitgliedschaften:
- Arbeitskreis Open Government
- Arbeitsgemeinschaft für Wirtschaftliche Verwaltung (AWV)
- Association of Internet Researchers (AoIR)
- Deutsche Gesellschaft für Rechtsinformatik (DGRI)
- International Institut of Administrative Sciences (IIAS)
- Hütten Stipendium zur Teilnahme an der Academy of International Law
- Studienförderung der Studienstiftung des deutschen Volkes