Wie praktizieren Kommunen Co-Creation als Form von Public Engagement with Science and Technology? Welche Dynamiken entstehen zwischen den beteiligten Akteuren? Und inwieweit können Bürger:innen tatsächlich Einfluss auf den Co-Creation-Prozess und seine Ergebnisse nehmen?
In ihrer neuesten Veröffentlichung mit dem Titel „Finding solutions to problems that never existed: a case study of co-creation in the municipality of the future“ gehen Anja Ruess und Ruth Müller genau diesen Fragen nach. Am Beispiel einer Co-Creation-Initiative in der mittelgroßen deutschen Stadt Ulm zeigen die Autorinnen, wie Ideen und Narrative über technologische Zukünfte trotz eines authentischen Strebens nach offener, inklusiver Co-Creation den Handlungsspielraum der Bürger:innen entscheidend einschränken können. Während Co-Creation den lang gehegten Wunsch, die Öffentlichkeit früher in Innovationsprozesse einzubeziehen, aufgreifen mag, zeigt die Forschung von Anja Ruess und Ruth Müller, dass die Verlagerung des Zeitpunkts der Beteiligung – weg von der bloßen Entscheidung über die Einführung einer Technologie hin zur wiederholten Einbeziehung der Öffentlichkeit während des gesamten Innovationsprozesses – nicht gewährleistet, dass diese Öffentlichkeiten den Prozess tatsächlich auch mitgestalten können.
Der Artikel wurde im September 2024 im Journal of Responsible Innovation veröffentlicht und kann hier abgerufen werden.
Diese Arbeit basiert auf Material, das im Rahmen des Forschungsprojekts SCALINGS erhoben wurde, das durch Mittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union [Grant Agreement No. 788359] gefördert wurde.